„Trans women are women“ – dieser Satz ist kurz, klar und dennoch für viele eine emotionale und politische Kampfansage. Aber was genau bedeutet er eigentlich? Und warum sorgt gerade dieser scheinbar einfache Satz für so viel Diskussion?
Eine grundlegende Wahrheit
Zunächst einmal: Wenn wir sagen, „Trans Frauen sind Frauen“, dann anerkennen wir eine ganz grundlegende Realität – nämlich, dass das Frausein nicht durch Genitalien, Geburtsurkunden oder Fremdzuschreibungen definiert wird. Eine trans Frau ist eine Frau, weil sie sich als Frau versteht – und diese Identität ist genauso real, gültig und respektwürdig wie die einer cis Frau.
Cis Frauen – das sind Frauen, denen bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde und die sich auch heute als Frauen identifizieren. „Cis“ ist also einfach das Gegenstück zu „trans“ – und beschreibt keine besondere Eigenschaft, sondern eine gesellschaftliche Normposition.
Warum das so wichtig ist
Die Aussage „Trans women are women“ ist kein banaler Slogan – sie ist ein Akt der Sichtbarkeit in einer Welt, die trans Menschen oft zum Schweigen bringt, pathologisiert oder gewaltsam ausschließt. Besonders trans Frauen erleben weltweit Diskriminierung, Hass, Gewalt und strukturelle Benachteiligung – oft noch verstärkt durch Rassismus, Klassismus oder Ableismus.
Indem wir laut und klar sagen, dass trans Frauen Frauen sind, stellen wir uns gegen dieses System. Wir machen deutlich: Trans Frauen gehören dazu. Sie verdienen Schutz, Rechte, Respekt und Repräsentation – wie jede andere Frau auch.
Häufige Missverständnisse
Oft kommen Gegenargumente wie: „Aber sie wurden doch als männlich geboren!“ oder „Biologie lässt sich nicht ändern!“ Diese Aussagen ignorieren zwei entscheidende Dinge:
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Geschlecht ist mehrdimensional. Es gibt nicht nur „männlich“ und „weiblich“, sondern ein komplexes Zusammenspiel aus biologischen, sozialen und psychologischen Faktoren. Selbst die Biologie ist nicht binär – siehe Intergeschlechtlichkeit.
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Das soziale Geschlecht ist entscheidend. In unserer Gesellschaft basiert Geschlechterzugehörigkeit im Alltag nicht auf Chromosomen, sondern auf Rollen, Sprache, Kleidung, Auftreten und Identifikation. Und genau hier leben trans Frauen ihr Frausein – oft mit viel Mut, gegen viele Widerstände.
Solidarität ist kein Nullsummenspiel
Manche behaupten, dass durch die Anerkennung von trans Frauen die Rechte oder der Raum von cis Frauen bedroht seien. Doch das ist falsch. Gleichberechtigung ist kein Kuchen, bei dem jedes Stück, das jemand bekommt, ein anderes kleiner macht.
Feminismus, der trans Frauen ausschließt, ist kein Feminismus. Denn echter Feminismus kämpft für alle Frauen – nicht nur für eine definierte „Mehrheit“, sondern auch für jene, die am meisten ausgegrenzt werden.
Fazit: Ein Satz mit großer Wirkung
„Trans women are women“ ist mehr als ein Hashtag. Es ist eine Haltung, eine solidarische Geste, ein Bekenntnis zur Menschenwürde. Wenn du diesen Satz sagst, stehst du nicht nur auf der Seite der Gerechtigkeit – du gibst auch trans Frauen ein Stück Sicherheit und Anerkennung zurück.
Also: Sag es ruhig laut. Wiederhole es. Schreib es dir auf dein Shirt, dein Herz oder in deine Bio.
Trans Frauen sind Frauen. Punkt.